Objektivtest: Meyer-Optik Görlitz 29mm 2.8 Orestegon (M42) an Sony A6000

Geschichte

Das 29mm Orestegon von Meyer-Optik Görlitz fiel mir unverhofft auf einem Flohmarkt regelrecht in die Hände. Nach langer Altglas-Suche kam ich an einen Stand und sah das originalverpackte Orestegon. Ich wusste, dass es von Meyer-Optik Görlitz ein paar schöne Objektive gibt: Nach einem defekten Domiplan für 15 Euro waren mir die Preise und Namen der Meyer-Optik Görlitz Objektive halbwegs bekannt. Nunja, als mir die junge Verkäuferin dann ungefragt ein „20 Euro“ entgegenwarf und ich 10 Euro sagte, hab ich es für 12 Euro bekommen. Gut erhalten geht das Objektiv auch mal für 100 Euro weg. Das Objektiv ist leider nicht in perfektem Zustand: Es klappert manchmal leicht wenn man es schüttelt und wenn die Blende hängenbleibt muss man es schütteln. Es hat etwas Spiel in der Länge und könnte sich leichter fokussieren lassen. Dennoch lässt es sich einwandfrei benutzen und die Blende ist sauber wenn der Mechanismus dahinter nicht klemmt. Und die Originalverpackung mit Stempel und Seriennummer hat auch nicht jeder.

Eckdaten

  • Bajonett: M42
  • Brennweite: 29mm
  • Lichtstärke: 2.8
  • optischer Aufbau (Elemente/Gruppen): 7/7
  • Blendenlamellen: 6
  • Naheinstellgrenze: 25cm
  • Filterdurchmesser: 55mm
  • Gewicht: 242g

Bilder Objektiv

Praxiserfahrung

Das Objektiv hat deutliche Stärken und Schwächen. Die Farben und der Look sind fast schon einmalig, man sieht den Bildern beinahe das Alter des Glases an. Auch kann man auf 25cm fokussieren, was zwar viele alte Linsen können aber hier finde ich die Bilder wirklich stark. Und das obwohl bei Offenblende die Schärfte eher nur mittig vorhanden ist. Das muss man dem Objektiv schon ankreiden: Es bildet recht soft ab und mit Blende 2.8 ist es auch nicht gerade sehr lichtstark. Abgeblendet wird es schärfer, ab Blende 4 auf jeden Fall sehr brauchbar und da verringern sich auch die nicht wirklich stark vorhandenen chromatischen Aberrationen nochmals deutlich. Bokeh ist Geschmackssache, ich finde es angenehm. Blendensterne kommen teilweise schon recht früh raus – ob das positiv oder negativ ist muss jeder selbst wissen. Focuspeaking mit der Sony A6000 könnte besser funktionieren. Je nach Objektiv tut sich die Sony da etwas schwer wenn die Kontraste mau sind; d.h. nicht, dass das Objektiv schlecht ist sondern dass eben die Kontraste fürs Focuspeaking nicht optimal sind und je stärker man abblendet, desto schlechter funktioniert das Focuspeaking. Insgesamt eine tolle Linse, leider mechanisch etwas mitgenommen.

Bilder: Meyer-Optik Görlitz 29mm 2.8 Orestegon (M42)

Wie wurde der Objektivtest durchgeführt?

Damit die Ergebnisse halbwegs vergleichbar sind wurden alle Tests möglichst identisch durchgeführt. Folgende Einstellungen wurden an der Kamera (Sony A6000) vorgenommen:

  • AV Modus
  • JPG mit Farbprofil „Standard“ und in Adobe Lightroom auf 2048 Pixel (lange Kante) begrenzt
  • Offenblende, leicht abgeblendet und bei Blende 8 (Blende steht jeweils unter den Fotos)
  • Streulichtblende benutzt (alte Objektive sind sehr anfällig für Streulicht)

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