Objektivtest: Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135mm 3.5 (M42) an Sony A7II

Geschichte

Das Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135mm 3.5 für M42 Bajonett ist mein zweites Objektiv von Schneider-Kreuznach und mit 135mm etwas kürzer als die schon getestete 200mm 5.5 Version. Das Objektiv habe ich recht unspektakulär über eBay Kleinanzeigen gefunden und dann bei Gelegenheit in der Nähe abgeholt. Es reizte mich schon sehr ein zweite Tele-Xenar zu besitzen. Preis war human mit 50 Euro – gehandelt wird es deutlich darüber. Der Vorteil beim Tele-Xenar: Streulichtblende ist verschraubt, d.h. die gehen eher seltener verloren und so kam auch dieses Objektiv mit der originalen Streulichblende und immerhin noch einem Rückdeckel mit Schneider-Kreuznach Logo. Das Aussehen hat sich nicht großartig verändert im Vergleich zum 200mm 5.5, aber ist die kleinere Version besser oder schlechter?

  • Bajonett: M42
  • Brennweite: 135mm
  • Lichtstärke: 3.5
  • Blendenlamellen: 15
  • Naheinstellgrenze: 150cm
  • Filterdurchmesser: 49mm
  • Gewicht: 444g

Bilder Objektiv

Praxiserfahrung

Das Objektiv ist sehr wertig und auch noch gut erhalten. Alles Metall samt Streulichtblende. Die Blende selbst ist durchgängig einstellbar, d.h. gut für Leute, die damit filmen möchten. Es ist dünn und relattiv leicht.

Das Objektiv ist bei Offenblende 3.5 schon sehr scharf, schärfer minimal abgeblendet bei 4.0 und nochmal bei 5.6. Da habe ich schon ganz andere 135mm Objektive gesehen, die weniger scharf waren, z.B. das Carl Zeiss Jena Sonnar 135mm 4.0. Wobei das Sonnar nicht schlecht ist, Bokeh und Farben verleihen ihm seinen eigenen Charakter. Das Bokeh beim Tele-Xenar 135mm ist deutlich schöner als beim 200mm 5.5: Cremig und schöne Bubbles sind möglich, wobei es manchmal auch etwas unruhig ist – mag ich!

Chromatische Aberrationen gibt es bei Offenblende, aber da muss man es schon gezielt darauf anlegen und dann ist es kaum störend. Hat mich erstaunt, dass es so gut abschneidet.

Fokussieren geht auch sehr angenehm über den großen Fokusring in der Mitte. Hier scheiden sich ggf. die Geister, denn man kann sehr präzise fokussieren. Präzise heißt aber auch, dass beim Fokussieren von der Naheinstellgrenze bis Unendlich mehrmals umgegriffen werden muss.

Das Tele-Xenar 135mm 3.5 ist auf jeden Fall ein Objektiv, das erstmal weiterhin verwendet wird. Mir gefällt es und es schaut nicht nur besser aus als mein ehemaliges Alu Sonnar, sondern macht auch insgesamt die besseren Bilder. Gefühlt funktionert der Stabilisator bei 135mm an der A7II etwas besser als bei längeren Brennweiten. Focuspeaking könnte teilweise besser sein bei diesem Objektiv wobei es meistens sehr gut funktioniert und manchmal eher unterdurchschnittlich. Warum das so ist weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Video: Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135mm 3.5 (M42)

Bilder: Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135mm 3.5 (M42)

Wie wurde der Objektivtest durchgeführt?

Damit die Ergebnisse halbwegs vergleichbar sind wurden alle Tests möglichst identisch durchgeführt. Folgende Einstellungen wurden an der Kamera (Sony A7II) vorgenommen:

  • AV Modus
  • JPG mit Farbprofil „Standard“ und in Adobe Lightroom auf 2048 Pixel (lange Kante) begrenzt
  • Offenblende, leicht abgeblendet und bei Blende 8 (Blende steht jeweils unter den Fotos)
  • Streulichtblende benutzt (alte Objektive sind sehr anfällig für Streulicht)

2 Gedanken zu „Objektivtest: Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135mm 3.5 (M42) an Sony A7II“

  1. Danke! The only review I could find about my purchased lens. Almost nothing to find about the 15 blades version of this lens. Can’t wait to try it out.

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    • Ich besitze das Objektiv inzwischen mehrmals und benutze es gleichzeitig
      an meiner Spotmatic und über einen Adapter an einer Sony A7.
      Das 135er ist für mich „das“ Portraitobjektiv schlechthin und erste Wahl
      für meine analoge „Streetfotografie“.
      Bokeh und Schärfe ist meiner Meinung nach erstklassig und wird nur
      noch durch seine außergewöhnliche saubere mechanische Verarbeitung
      und perfekte Handhabung übertroffen.

      Für mich „ganz großes Kino“ und klare Kaufempfehlung !

      Antworten

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